Neue Einblicke durch ein Studierenden-Projekt an der Karlshochschule
von Elke Susanne Sieber und Daniel Wensauer-Sieber
In einer Welt, die von ständigem Wandel und Innovation geprägt ist, haben wir als Paar für uns die aufregende Möglichkeit entdeckt, nicht nur ihre Liebe zu teilen, sondern auch ein Unternehmen gemeinsam zu führen. Für uns als Duo haben wir den Begriff „Unternehmerpaare“ gefunden. Wir jonglieren nicht nur mit Bilanzen und Kunden, sondern auch mit den Herausforderungen des Alltags, der Familie und der Partnerschaft.
Im nun ablaufenden Semester hatten wir die Chance, gemeinsam mit Studierenden der Karlshochschule in einem sogenannten Unternehmensprojekt Hintergründe zu erforschen, neue Perspektiven auf das Thema zu erreichen oder wie Prof. Dr. Robert Lepenies, Präsident der Karlshochschule, den Mehrwert solcher Projekte bezeichnet: “Die Unternehmens-Projekte bieten Studierenden und Unternehmen die Möglichkeit, aus ihrer Komfortzone herauszutreten. Neue Perspektiven werden entdeckt, und die gegenseitige Entwicklung wird gestärkt. Unternehmerprojekte sind der Schlüssel zur Zukunft.” Und so sind wir in unserem Zukunftsprojekt „Unternehmerpaar“, das wir seit fast einem Jahrzehnt betreiben, um einige Aspekte, Ideen und Blickwinkel bereichert worden und wir haben hier eine paar Einblicke und Erkenntnisse in unserem BLOG zusammengestellt.
Visionen und Motivation: Der Schlüssel zum Erfolg
Die Studierenden Sara Ates, Natascha Fischer, Johann Burckhardt, Tulip Pednekar und Axel López haben sich intensiv mit dem Thema Unternehmerpaare auseinandergesetzt. Sie haben für ihr Unternehmensprojekt deutschlandweit mit verschiedenen Unternehmerpaaren gesprochen – oder auch mit Personen, die seit Jahren solche Paare z.B. als Coach begleiten. Ihre Erkenntnisse sind inspirierend und bieten wertvolle Einblicke:
- „In die Zukunft geschaut: Würdest Du nachdem Du Dich so intensiv mit dem Thema Unternehmerpaare beschäftigt hast, mit Deinem Partner gründen?“
Natascha: Auf jeden Fall. Wichtig ist, dass wir eine gemeinsame Vision und eine Idee für das gemeinsame Arbeiten haben.
- „Wenn Du mit Deiner Partnerin gründen würdest. Was würde Dich stärken?“
Johann: Als ersten Schritt würde ich die gemeinsame Vision herausfinden und ob wir eine gemeinsame Motivation haben. Dann kann eigentlich nichts mehr im Wege stehen. Und alle Themen rund um die Kommunikation ist enorm wichtig.
- „Hat Euch die wissenschaftliche Arbeit am Thema Unternehmerpaare Spaß gemacht?“
Alle: Auf jeden Fall.
Johann und Sara: Das Thema hat enorm viel Potential und es gibt bislang wenig Untersuchungen und Studien dazu.
- „Würdet Ihr das Thema wissenschaftlich weiterbearbeiten wollen?“
Natascha, Sara, Johann: Unbedingt. Vielleicht noch die verschiedenen New Work Ansätze differenzierter betrachten.
Arbeiten auf Augenhöhe und Modell des New Work
Und was haben wir aus den Ergebnissen des Unternehmensprojekt und dem Austausch mit den Studierenden mitgenommen? Hier einige Aspekte in der Übersicht:
Als Unternehmerpaar gemeinsam ein Unternehmen zu führen und zu gründen ist eine Reise, die uns tief verbindet.Es ist ein Abenteuer, das nicht nur unsere beruflichen, sondern auch unsere persönlichen Leben miteinander verknüpft. Die Ergebnisse des Projektes an der Karls haben gezeigt, dass diese Partnerschaften ein unentdecktes Feld mit enormem Potenzial sind.
Der “New Work”-Ansatz, der für eine moderne Arbeits- und Lebenswelt steht, findet in der Zusammenarbeit von Unternehmerpaaren eine ideale Umsetzung. Hierbei geht es nicht nur um die Vereinbarkeit von privaten und beruflichen Interessen, sondern auch um die Schaffung eines gemeinsamen Lebensmodells, das auf Augenhöhe, Autonomie, Freiheit und Sinnstiftung basiert.
Arbeiten auf Augenhöhe: Als Unternehmerpaar haben wir die Möglichkeit, unsere individuellen Stärken und Fähigkeiten zu nutzen und uns gegenseitig zu ergänzen. Wir teilen Verantwortung und Entscheidungsbefugnisse, was zu einem starken Teamgefühl führt.
Autonomie und Freiheit: Wir gestalten unseren Arbeitsalltag selbst. Wir entscheiden, wann und wie wir arbeiten, welche Projekte wir verfolgen und welche Ziele wir anstreben. Diese Freiheit ermöglicht es uns, unsere Leidenschaften zu leben und unsere Visionen zu verwirklichen.
Flexibilität: Als Unternehmerpaar können wir flexibel auf Veränderungen reagieren. Wir passen uns den Marktbedingungen an, entwickeln neue Ideen und setzen diese schnell um. Diese Agilität ist ein großer Vorteil, den wir als Paar nutzen können.
Sinnstiftung: Unsere gemeinsame Vision gibt unserer Arbeit einen tieferen Sinn. Wir arbeiten nicht nur für den finanziellen Erfolg, sondern auch für unsere Überzeugungen und Werte. Das schafft Motivation und Erfüllung.
Ein Beispiel aus der Praxis: Nehmen wir an, eine Ärztin und ein Handwerker sind ein Unternehmerpaar. Sie haben eine gemeinsame Vision: Sie möchten Menschen helfen, indem sie innovative medizinische Geräte entwickeln. Ihre unterschiedlichen Hintergründe und Fähigkeiten ergänzen sich perfekt. Die Ärztin bringt medizinisches Fachwissen ein, während der Handwerker technisches Know-how hat. Gemeinsam gründen sie ein Unternehmen, das sich auf die Herstellung dieser Geräte spezialisiert. Sie arbeiten auf Augenhöhe, genießen Autonomie und Freiheit, passen sich flexibel an Marktveränderungen an und wissen, dass ihre Arbeit einen sinnvollen Beitrag leistet.
Unternehmerpaare haben das Potenzial, die Arbeitswelt zu verändern. Wenn Vision und Lebensgestaltung harmonieren, können wir als Paar nicht nur ein erfolgreiches Unternehmen aufbauen, sondern auch unsere Liebe und Leidenschaft in unsere Arbeit einbringen.
Es ist eine Reise, die uns verbindet und erfüllt – eine Reise, auf die wir uns gemeinsam begeben haben und die noch lange nicht am Ende ist. Wir freuen uns auf die nächsten Stationen und sagen „Danke“ für die Reisebegleitung an die Studierenden sowie den Professoren Björn Bohnenkamp sowie Frank Widmayer, die das studentische Team begleitet haben.