Der Rotary Club Karlsruhe-Fächerstadt hat eingeladen, um junge Menschen auszuzeichnen, die Verantwortung übernehmen. Es sind keine Stars, keine Influencer, sondern jene, die im Alltag Haltung zeigen. Die Jury hat gewählt, aber an diesem Abend ist jeder Gewinner – weil er oder sie etwas tut, das über die eigene Biografie hinausweist.Daniel Wensauer-Sieber, Moderator des Abends, spricht von einem „Highlight im rotarischen Jahr“. Man glaubt ihm sofort. Denn was hier geschieht, ist keine Routine, sondern ein Fenster in die Zukunft. Die Preisträger:innen – Anna-Lena Zorn und Mathis Alt, Luca Wernert, das Team von CycleSense und Ahmad Hawarnah – stehen für eine Generation, die nicht auf die große Bühne drängt, sondern im Kleinen Großes bewirkt.Da ist Anna-Lena Zorn, die nach einer Verletzungspause zurückkehrt und Mädchen Mut macht, ihren Weg zu gehen. Mathis Alt, der ein Kind mit Down-Syndrom in die Trainingsgruppe integriert und zeigt, dass Inklusion kein Projekt, sondern eine Haltung ist. Luca Wernert, der als Rettungsschwimmer und Koordinator des Bündnisses für Demokratie und Menschenrechte Brücken baut, statt Mauern zu errichten. Felix Hörner und Michel Weber von CycleSense, die mit Feinstaubmessgeräten am Fahrrad Bürger zu Forschern machen – und damit Wissenschaft und Teilhabe verbinden. Und Ahmad Hawarnah, der nach Flucht und Neuanfang in Karlsruhe für Integration und Demokratie kämpft, Demonstrationen organisiert und in Schulen von seinen Erfahrungen erzählt.
Es sind Geschichten, die Hoffnung machen. Nicht, weil sie perfekt sind, sondern weil sie ehrlich sind. Die Sozialbürgermeisterin Yvette Melchien sagt: „Ehrenamt ist das Rückgrat unserer Gesellschaft.“ Die Präsidentin des Rotary Clubs, Gerda Frank, ergänzt: „Wir brauchen junge Menschen, die mit Herz, Mut und Tatkraft Verantwortung übernehmen.“ Es sind Sätze, die oft gesagt werden – und doch an diesem Abend Gewicht bekommen.
Ein besonderer Moment: das virtuelle Video von Heinz Kappes, KI-generiert aus historischen Reden und Bildern. Die Botschaft: „Die Menschenwürde beginnt nicht im Gesetzbuch – sondern im Herzen.“ Es ist ein Experiment, das Fragen aufwirft, aber vor allem eines tut: Es macht spürbar, was bleibt, wenn die Zeit vergeht.
Die Preisverleihung ist kein Selbstzweck. Sie ist ein Signal – an die Stadt, an die Region, an die Gesellschaft. Sie zeigt, dass Engagement nicht laut sein muss, um Wirkung zu entfalten. Dass Demokratie nicht von denen lebt, die am meisten reden, sondern von denen, die handeln.
Am Ende stehen alle auf der Bühne, das Familienfoto wird gemacht. Es wird gelacht, es wird diskutiert. Und man spürt: Hier entsteht etwas, das über den Abend hinausreicht. Vielleicht ist das die größte Auszeichnung – für die Preisträger:innen, für die Stadt, für uns alle.
Denn wer jungen Menschen zuhört, gewinnt nicht nur neue Ideen, sondern auch Hoffnung. Und die braucht es – gerade jetzt.

Verleihung des Heinz-Kappes-Preises 2025 an die diesjährigen Gewinner durch den Rotary Club Karlsruhe Fächerstadt (RC). Auf dem Bild Preisträger und Laudatoren v.l.n.r.: Thomas Offenloch (RC), Luca Wernert, Anna-Lena Zorn, Pirmin Schroff (RC), Ahmad Hawarnah, Ben Rudolph (RC), Mathis Alt, Daniel Wensauer-Sieber (RC), Felix Hörner (CycleSense), Michel Weber (CycleSense) , Yvette Melchien (Sozialbürgermeistern der Stadt Karlsruhe) und Dr. Gerade Frank (Präsidentin des RC)
Foto: Christopher Weiler